„Ich kann nicht designen!“ – Wie ich meine Designfähigkeiten entwickelt habe 

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Marion Lindert

Kennst du das auch: du spürst in dir, dass du etwas gerne tun möchtest, bist aber permanent damit konfrontiert, dass du nicht gut genug dafür bist? „Ich kann nicht designen! Ich bin nicht kreativ genug!“ Viele von uns haben diese Worte schon einmal ausgesprochen und an unseren kreativen Fähigkeiten gezweifelt. Lass mich dir meine eigene Reise als Designerin erzählen – eine Reise, die von Zweifeln und Herausforderungen geprägt war, aber auch von Lernen und Wachstum. 

Schule

Mein Weg in die Welt des Designs war alles andere als geradlinig. Als Kind liebte ich es zu zeichnen und die Seiten mit bunten Farben zu füllen. Doch in der Schule hatte ich meine Schwierigkeiten, besonders in Fächern, die Genauigkeit erforderten. Die DIN-Schrift bereitete mir Probleme, und geometrisches Zeichnen war nicht meine Stärke, also glaubte ich „ich kann nicht designen“. Ich entschied mich für eine kaufmännische Ausbildung, denn Zahlen faszinierten mich und mit der Zeit verlor ich meine Zeichenfähigkeiten

Kaufmännische Angestellte

Später als kaufmännische Angestellte bekam ich die Möglichkeit, umfangreiche Dokumente zu gestalten. Hier machte ich meine ersten Informationsgestaltungen im Berufsleben. Es war schön zu sehen, dass meine Bemühungen die so gar nichts mit meiner eigentlichen Tätigkeit zu tun hatten, besondere Anerkennung fanden und den Mitarbeitenden und Vorgesetzten weitergeholfen haben.

Studium

So habe ich mich für das Studium „Medientechnik und -design“ entschieden. Eine tolle Kombination aus IT, Technik, Kommunikation und Design. Grafisches Design wurde allerdings nur am Rande behandelt, wir hatten wenig Zeit uns darin zu vertiefen. Meine Designs waren im Vergleich zu meinen Mitstudierenden leider ziemlich gruselig und mein Fazit war: „Ich kann nicht designen.“ 

Technische Angestellte

Als Angestellte in einem technischen Unternehmen mit Nähe zur Forschung erhielt ich die Möglichkeit, mich wieder intensiver mit Design zu beschäftigen. Wissenschaftskommunikation war gefragt, sowie Marketing und interne Kommunikation. Ich gestaltete Visitenkarten, Folder, interne Newsletter, Webseiten und Präsentationen und unterstützte außerdem immer wieder einen Entwickler beim Design eines User Interfaces. Meine Kolleg:innen schätzten meine Arbeit, doch als eine Broschüre von einer professionellen Grafikerin übernommen wurde, kamen meine Zweifel zurück. „Ich kann nicht designen“, dachte ich, als ich ihre überlegene Arbeit gesehen habe.

Unternehmerin

Doch ich habe nicht aufgegeben und den Schritt in die Selbstständigkeit als Webdesignerin gewagt. Konzipieren und Strukturieren fiel mir leicht und beim Design nahm ich mir viel Zeit, um zu lernen und mich zu verbessern. Ich zweifelte immer wieder an meinen Fähigkeiten, aber ich ließ keine Gelegenheit aus, dazu zu lernen. Ein Fernstudium, die Spezialisierung auf Marketing und Grafikdesign – ich war fest entschlossen, mich zu verbessern. 

„Ich kann designen.“

Es dauerte eine Weile, bis ich mich als Grafikerin etablierte, da mir die klassische Ausbildung fehlte. Doch ich bin drangeblieben und es hat sich ausgezahlt. Meine Designs erreichen zufriedene Kund:innen weltweit, und ich habe große Freude daran, mein Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben. 

Ich weiß, dass ich nicht die beste oder kreativste Designerin bin, das macht aber nichts. Denn durch meine vielfältigen Ausbildungen und Erfahrungen habe ich auch andere Stärken und einen einzigartigen Zugang zum Design. Heute denke ich von mir selbst: „Ich kann designen.“ 

Erkenntnisse

Falls du auch gerade deine Grafiken selbst gestaltest bzw. gestalten möchtest und an deinen Fähigkeiten zweifelst, möchte ich dir ein paar wichtige Erkenntnisse mit auf den Weg geben: 

  • Ausprobieren, Lernen und Dranbleiben: Nur durch Praxis und kontinuierliches Lernen kannst du dich verbessern und deine kreativen Fähigkeiten weiterentwickeln. 
  • Misslungene Designs sind Teil des Prozesses: Sogar Profis greifen daneben. Jeder misslungene Versuch ist eine Gelegenheit, daraus zu lernen und sich zu verbessern. 
  • Jeder fängt einmal an: Lass dich von den Ergebnissen anderer inspirieren und nutze sie als Ansporn für deine eigene kreative Reise. 
  • Design ist vielfältig: Es gibt viele Designbereiche, und es ist nicht notwendig, überall perfekt zu sein. Finde deine Stärken und entwickle sie weiter. 
  • Hilfe annehmen: Du musst kein:e ausgebildete:r Designer:in sein, um Grafiken zu gestalten. Suche dir Unterstützung, sei es durch Online-Tutorials, Kurse, Bücher oder Mentoring. 

Design ist funktional, individuell, kreativ und vielseitig. Es ist ein Prozess des Lernens, Wachsens und Entdeckens. Trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen.

Bring joy & clarity through design, 
Marion

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